ESCAPE
ESCAPE möchte dazu beitragen, die Sicherheit bei parallel stattfindenden Großveranstaltungen zu erhöhen. Es sollen makroskopische und mikroskopische Simulationsmodelle miteinander verbunden und mit Realdaten abgeglichen werden, um eine umfassende Vorbereitung für Sicherheitsbehörden bei solchen besonders herausfordernden Lagen zu ermöglichen. Das laufende Projekt ESCAPE wird im Programm Forschung für die zivile Sicherheit - Bekanntmachung: „Anwender – Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit II“ mit insgesamt 400.000 Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Hintergrund
In zahlreichen deutschen Großstädten finden gleichzeitig und in unmittelbarer Nähe zueinander Volksfeste, Konzerte und Public-Viewing-Veranstaltungen mit Tausenden von Besuchern statt. Sicherheits- bzw. Entfluchtungskonzepte der Veranstalter berücksichtigen aktuell lediglich die jeweils eigene Veranstaltung. Die Besucherströme von Parallelveranstaltungen, die im Ernstfall mit den eigenen Besucherströmen kollidieren können, werden bisher nicht betrachtet. Eine anwenderfreundliche Möglichkeit, komplexe Szenarien zu simulieren und diese in die konzeptionelle Vorplanung von Veranstaltungen einfließen zu lassen, fehlt bisher.
Projektziel
Das übergeordnete Ziel von ESCAPE liegt darin, Sicherheitsbehörden bundesweit ein handhabbares Simulationswerkzeug an die Hand zu geben, um eine Analyse der sicherheitsrelevanten Wechselwirkungen von parallel stattfindenden Großveranstaltungen zu ermöglichen. Solche Projekte sind üblicherweise jedoch so groß, dass eine rein mikroskopische Analyse zu rechenaufwändig ist. Ziel des Konsortiums ist es daher, den Simulationsbereich so aufzuteilen, dass lediglich identifizierte kritische Bereiche wie Engstellen mit dem mikroskopischen Modell simuliert werden, während die restlichen Bereiche mit dem makroskopischen Modell simuliert werden. Damit können Sicherheitsbehörden parallel stattfindende Großveranstaltungen effizient beurteilen.
Durchführung
Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Simulationssoftware so erweitert werden, dass festgelegte Bereiche mit dem makroskopischen Modell simuliert werden können, und ein Wechsel zwischen den Modellen möglich ist. Zusätzlich soll eine automatische Erkennung der kritischen Bereiche integriert werden. Außerdem wird die Visualisierung der Simulationsergebnisse dahingehend erweitert, dass die kritischen Bereiche detailliert betrachtet werden können. Mit Hilfe der erweiterten Software werden anschließend zwei parallel stattfindende Veranstaltungen simuliert und die Ergebnisse mit Realdaten verglichen.
ESCAPE schließt eine wesentliche Lücke zwischen den gängigen Besuchersimulationen und den steigenden Anforderungen an die konzeptionellen Planungen paralleler Veranstaltungen. Sicherheitsplaner, Veranstalter sowie Polizei, Feuerwehr oder Infrastrukturbetreiber erhalten auf diese Weise die gleichen Informationen und können zielgerichtet, schnell und effizient die Planung von Großveranstaltungen durchführen.
ESCAPE schließt eine wesentliche Lücke zwischen den gängigen Besuchersimulationen und den steigenden Anforderungen an die konzeptionellen Planungen paralleler Veranstaltungen. Sicherheitsplaner, Veranstalter sowie Polizei, Feuerwehr oder Infrastrukturbetreiber erhalten auf diese Weise die gleichen Informationen und können zielgerichtet, schnell und effizient die Planung von Großveranstaltungen durchführen.
ESCAPE: makroskopische Simulation, die bei Engstellen in mikroskopische Analysen übergehen. Die Identifikation von neuralgischen Punkten erfolgt über die Analyse von Realdaten.
Projektsteckbrief
Fördersumme: 400.000,00 €
Förderzeitraum: 03/2020 – 08/2021
Projektkonsortium
- accu:rate GmbH
- Polizeipräsidium Stuttgart – Führungs- und Einsatzstab – Stabsbereich Einsatz
- Fraunhofer IOSB
Assoziierte Partner
- Hochschule für Polizei BW, Villingen-Schwenningen
- Der Polizeipräsident in Berlin, Direktion Einsatz
- Polizeipräsidium Frankfurt am Main
- Polizei Hamburg, Direktion Einsatz
- Polizeipräsidium München
gefördert durch das BMBF