Unser neues Agentenverhalten

 

Wir haben den Lockdown genutzt, um crowd:it einen neuen Look zu verpassen und haben viele neue Features implementiert, die in den nächsten Wochen und Monaten erscheinen werden.

 

Unsere Agenten haben nun mehr Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit

Ab jetzt darf ein Agent selbst entscheiden, wann er einen Schritt geht oder auch nicht und wird nicht mehr zentral über eine Simulationsuhr gesteuert. Zudem können sie mehr zusammenrücken, wenn es mal eng wird, wie in der Realität auch (natürlich Social Distancing Simulationen ausgenommen).

 

Warum haben wir das Agentenverhalten geändert? Never change a running system?

Wir haben auch in Zukunft viel mit unseren Agenten vor und möchten so viel Flexibilität wie möglich in unsere Simulationen bringen. Damit unsere Agenten in Zukunft unter anderem auf extern gesteuerte Ereignisse reagieren können, haben wir eine kontinuierliche Schrittentscheidung erarbeitet. Unsere Agenten sind nun zu jedem Zeitpunkt in der Lage, ihre Entscheidung für den nächsten Schritt zu verändern und damit auch das Ziel für den nächsten Schritt.

 

Auch neu: weiche Schale, harter Kern

weiche Schale der AgentenEin weiterer Effekt: Im Zuge der kontinuierlichen Schrittentscheidung haben wir auch die Visualisierung des Kollisionsverhaltens angepasst. Unsere Agenten besitzen einen harten Kern, der von einer weichen Schale umgeben ist.  Damit können sie sich auch mal in einer Engstelle hindurchzwängen.  Hohe Dichten von bis zu 9 Personen/m² können kurzzeitig erreicht werden, wie es auch in Experimenten immer wieder gezeigt wird.

 

 

 

Welche Vorteile bietet das flexible Schrittverhalten?

Höhere Genauigkeit: Jede Person kann bei Bedarf den nächsten Schritt machen

Mehr Flexibilität: Über Events können Personen individuell auf Ereignisse reagieren

Laufzeitverbesserung: Personen, die sich gerade nicht bewegen wollen, müssen nicht abgefragt werden, dadurch erhöht sich die Rechengeschwindigkeit

Noch mehr Realismus: Durch das Einführen einer weichen Schale und eines „harten“ Kerns können sich Personen quetschen. Damit können höhere Dichten abgebildet werden.

 

Was ändert sich?

Wie immer haben wir sehr viel Zeit in die Validierung gesteckt. Mit dem Update werden wie gewohnt alle RiMEA Tests bestanden, weder die Flussraten noch die früheren Simulationsergebnisse haben sich geändert.

 

Das ist doch normales Gehverhalten, warum ist das etwas Besonderes?

Simulationen bilden die Realität modellhaft ab, d.h. sie reduzieren oder extrahieren die Realität auf die charakteristischen Eigenschaften, um komplexe Abläufe greifbar und berechenbar zu machen. Hierfür werden typische Muster meist über die Forschung (z.B. vom Forschungszentrum Jülich) identifiziert und in Modelle überführt, die vom Computer abgebildet werden können.

Da jeder Computer nur diskret rechnen kann (jede Berechnung wird im Takt des Prozessors ausgeführt) findet zwangsläufig für jedes Computerprogramm der Welt eine zeitliche und räumliche Diskretisierung statt. Das Wie ist jedoch entscheidend!

 

Weitere Informationen zum Modell finden Sie in unserer Modellbeschreibung.